R-Biopharm ist Teil des Kooperationsprojekts „EPI-CARE“ zur Entwicklung eines Verfahrens für die bessere Überwachung von Intensivpatienten mit schwerer Infektionserkrankung, etwa einer Corona-Infektion. Ergebnis soll ein Analysesystem sein, das schneller als die bisher herangezogenen Blut-Laborwerte Aufschluss über die Schwere einer Infektion gibt und dadurch eine Verlaufsprognose und frühzeitige gezielte Therapie ermöglicht.

Zellfreie DNA (cfDNA) als Marker für Infektionserkrankungen steht im Zentrum von „EPI-CARE“. Das ist Erbmaterial, das außerhalb von Zellen im Körper zirkuliert, etwa nach deren Absterben oder bewusster Zerstörung. Aus seiner Konzentration kann der behandelnde Arzt Rückschlüsse auf die Schwere der Erkrankung ziehen und über die weitere Therapie entscheiden. Die cfDNA lässt sich mit isothermalen Verfahren nachweisen, die bei konstanten Temperaturen stattfinden und daher keine Erhitzung der Probe erfordern wie für die PCR. Zudem sind die eingesetzten Materialien weniger empfindlich als bei der PCR, weshalb die Vervielfältigung der Nukleinsäure direkt und ohne Aufreinigung aus der unbehandelten Probe erfolgen kann.

Seit Anfang Mai 2022 arbeiten fünf Kooperationspartner in dem Forschungsprojekt zusammen, das auf drei Jahre angelegt ist und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Aktionsfeldes „Gesundheitswirtschaft im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung“ unter dem Förderkennzeichen 13GW0593B mit rund 2 Millionen Euro gefördert wird. Die BYTEC Medizintechnik GmbH hat die Projektkoordination inne und verantwortet die Erarbeitung des Analysegeräts. R-Biopharm wird unter der Leitung von Dr. Tobias Wittwer in Kooperation mit der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz den dort entwickelten Assay in seiner Reaktionsdauer und Sensitivität optimieren und eine Möglichkeit der Langzeitlagerung entwickeln. Das Fraunhofer IMM (Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme) Mainz zeichnet für die Entwicklung der Analysekartusche verantwortlich, und die Universitätsmedizin Mainz leistet ihren Beitrag als Mitentwickler der Projekt-Grundlagen und späterer medizinischer Anwender des Systems.