Mikrobielle Belastung von Lebensmitteln kann derzeit nur mit aufwendigen Analyseverfahren im Labor nachgewiesen werden. Und es vergehen oft Tage, bis das Ergebnis vorliegt – wertvolle Zeit, in der unerkannte Kontamination erheblichen Schaden anrichten kann. Das soll das Forschungsprojekt „PhoTox – Einzelphotonendetektor zum Vor-Ort-Nachweis bakterieller Toxine in Lebensmitteln mittels Chemilumineszenz-Immunoassays“ unter Beteiligung von R-Biopharm ändern. Das Ergebnis soll eine schnelle, handliche und verlässliche Vor-Ort-Testung sein.

Dabei wird ein immunologischer Toxin-Nachweis mit einem photonischen Detektionsverfahren kombiniert. Modifizierte Antikörper erzeugen nach der Bindung an Toxine ein Lichtsignal. Das soll sich die kompakte Analyseplattform zu eigen machen, mit empfindlichen Photodetektoren selbst einzelne Lichtteilchen registrieren und die Kontamination mit dem entsprechenden Toxin auf einem Display anzeigen.

Für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 2,6 Millionen Euro geförderte Projekt kooperieren sechs Partner. Sie verbinden ihr Know-how in der Entwicklung immunologischer Nachweisverfahren und photonischer Messverfahren mit Erfahrung in der Konstruktion von Reaktionskartuschen und dem Bau kompakter Nachweisgeräte. Wir von R-Biopharm sind unter der Leitung von Dr. Tobias Wittwer an der Ausarbeitung des immunologischen Nachweisverfahrens beteiligt und tragen die dafür erforderlichen Antikörper sowie nachzuweisenden Toxine bei.

Die weiteren Projektpartner:

  • BYTEC Medizintechnik GmbH – Projektkoordination und Entwicklung der Analyseplattform
  • Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM – Entwicklung der Reaktionskartusche zur Probenvorbereitung
  • Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen IMS – Entwicklung des photonischen Detektionsverfahrens
  • Justus-Liebig-Universität Gießen – Bereitstellung des Probenmaterials und Erprobung des Systems
  • Ernst Rittinghaus GmbH – Kunststoffhersteller, Beteiligung an der Entwicklung der Reaktionskartusche und spätere Produktion
  • Milchprüfring Bayern und Milchindustrieverband – Assoziierte Partner, die das System gegen Projektende testen